BODY
Ich berühre Dich – Du bist gut so
Wie wir Berührungen auf der Yogamatte und im echten Leben sinnvoll nutzen können.
Unabhängig davon, welchen Yogastil Du in einer Yogaklasse schon mal ausprobiert hast, wirst Du sicher erlebt haben, dass Dich die Yogalehrerin in der Stunde mit ihren Händen berührt hat.
Eine Berührung kann viel Wirkung erzeugen. Eine Berührung verbindet. Es lohnt sich, ein paar Gedanken darüber zu teilen, wie wir die Möglichkeiten des Körperkontaktes auf der Yogamatte und im echten Leben sinnvoll nutzen können.

Die Magie der Berührungen
Es gibt viele gute Gründe, warum Berührungen in einer Yogaklasse und im Leben eine wichtige Rolle spielen. Belegt durch zahlreiche Studien ist, dass der körperliche Kontakt zwischen Menschen und die haptische Wahrnehmung unsere Stimmung und unser Denken beeinflusst. Wissenschaftler haben die Berührung als wesentliches Grundbedürfnis des Menschen beschrieben – gleichzusetzen mit dem Bedürfnis nach Licht, Schlaf, Essen, Trinken, sowie Anerkennung und Liebe.
Die Intensität von körperlichem Kontakt wird z.B. dadurch verdeutlicht, dass ein Baby bereits nach der Geburt durch die ersten Berührungen der Mutter die wesentlichsten Informationen über die Welt bekommt, in die es hineingeboren wird. Diese Informationen prägen sich tief in unseren Körper und unsere Psyche ein.
Egal, ob noch Kind oder schon erwachsen: Berührungen tragen eine ganze Menge Magie in sich.
Ich berühre Dich – Du bist gut so.
Von vornherein sei gesagt, dass Berührungen in einer Yogaklasse verschiedenste Intentionen haben können. Viele Yogalehrer nutzen Körperkontakt ausschließlich dann, wenn es darum geht, eine Yogastellung zu korrigieren oder neu auszurichten. Dem Yogi auf der Matte wird durch die Berührung vermittelt, dass irgendwas nicht richtig mit ihm ist. Vielleicht hast Du es selber schon mal erlebt – Du wurdest berührt und es fühlte sich an, als wolle man etwas Falsches an Dir richtigstellen.
Der Versuch einer Verbindung – nach innen und zwischenmenschlich – geschieht in dem Fall genau dann, wenn der Raum für Verbindung durch die Handlung des Ausrichtens im gleichen Moment verkleinert wird… es passiert also nichts oder nicht viel.
In Strala Klassen erlebst Du Berührung ein wenig anders. Kontakt kommt zustande, ohne Dich dabei körperlich zu bewegen oder auszurichten. Eine sanfte Berührung lässt Dir genügend Raum, darauf zu reagieren – in Deiner Atmung und in Deinen Bewegungen. Sie drängt Dich nicht in eine Form, sondern wird Dich dazu inspirieren, aus Dir selbst heraus zu antworten, damit Du Dich noch besser fühlen kannst und Heilung erfährst. Eine Hand auf Deinem Rücken, Deinen Schultern oder Deinen Beinen wird Dich dabei unterstützen, all Deine Möglichkeiten in Deinem Körper wahrzunehmen.
Eine Berührung wird Dir sagen: Du bist gut so.

Eine Berührung fängt bei Dir an
Wissend, was Du mit einer Berührung bewegen und empfangen kannst, bleibt noch eins zu erwähnen: eine Berührung fängt immer bei Dir an – ganz gleich ob Yogalehrer, Freund, Mama, Papa oder Oma. In welcher Rolle Du Dich auch immer wiederfindest, eine Verbindung mit den Menschen um Dich herum über Berührung ist am schönsten, wenn Du mit Dir selbst verbunden bist.
Für die Praxis auf der Yogamatte bedeutet das:
Wenn Du Dich gut fühlst, wird das Dein Umfeld spüren und der Raum sich öffnen.
Wenn Du Dich weniger gut fühlst, ist das ebenfalls spürbar und bringt Enge mit sich. Für das Leben neben der Yogamatte bedeutet das: Weniger Küsschen links und Küsschen rechts – mehr echte Umarmungen.
Nothing is so healing as a human touch.
Bobby Fischer